SV Kirchberg im Wald - TTC Straubing 8:8
Nach einem leistungsgerechten 8:8 mit 31:33 Sätzen zu Gunsten Straubings verbleibt die erste Herrenmannschaft auf Platz eins. Zumindest bis zum nächsten Spiel gegen Leiblfing.
Highlight waren vier gewonnene Doppel - ohne die wäre es düster geworden. Die Zuschauer waren von den Doppeln begeistert. Dieses Gespräch gibt die Meinung nach dem Spiel wohl am besten wieder: "Des is doch net DER TTC!" (Zuschauer1 (Name geändert) im Gespräch mit Zuschauer2 (Name ebenfalls geändert)).
Nun zum eigentlichen Spiel. Wie üblich lief man in Kirchberg zu Musik der 70er in die Halle ein. Die Befürchtungen einiger, die Halle wäre Eiskalt bewahrheiteten sich nicht. Zwar hätte man, entsprechendes Nass vorausgesetzt, am Eis-Boden der Umkleide Schlittschuhlaufen können, die Hallentemperatur war dann doch normal. Beide Mannschaften präsentierten sich in der Aufstellung in der sie seit Saisonbeginn spielen. Bei den Doppelaufstellungen wurden ebenfalls keine überraschenden Umstellungen durchgeführt. Kirchberg verließ sich da auf die zuletzt beim hohen 9:1 Sieg fehlerfreien Doppel und auch der TTC musste dank der bis dahin sehr guten 7:2 Doppelbilanz keine Tricks anwenden.
Es starteten deshalb zuerst Mader/Weber gegen die Straubinger Katheder/Giesinger und am Nebentisch Treml/Hirtreiter gegen Przybilla/Lippe. Beide Doppel waren im Ablauf ähnlich, da vom vorsichtigen Spiel und von vielen Fehlern der Angriffsspieler geprägt, meistens bereits im Spielaufbau. Am Ende hatten beide Gastdoppel, mit jeweils einem Satzverlust das bessere Ende für sich. Dieser Start war natürlich für die TTC Spieler besser als erhofft und man konnte beruhigt abwarten ob das dritte Doppel die Führung weiter ausbauen könnte. Dieser Erwartung wurden Wiechert und Kölbl in ihrem Doppel gegen Heigl/Pertler gerecht. Ohne einen Satz abzugeben holten sie den dritten Punkt für die Straubinger Mannschaft wobei sie es in jedem Satz gegen Ende immer schafften einen Rückstand in einen Satzerfolg umzuwandeln...
Mit einer komfortablen und auch unerwarteten Führung im Rücken hoffte man die Kirchberger Gastgeber nun im Schnelldurchgang zu überwältigen. Doch diese, namentlich der an eins spielende Ferdinand Mader und sein Paarkreuzkollege Harald Treml spielten als wären die Doppel nie gewesen. Es waren Nico Wiechert und Andreas Katheder vom TTC die förmlich an die Wand gespielt wurden. Im Eiltempo und jeweils drei Sätzen konnte die Heimmannschaft den Rückstand auf ein 2:3 verkürzen. Vor allem in Satz eins sahen beide Straubinger Akteure äußerst schlecht aus. Beide verließen sich auf ihr normalerweise exzellentes Abwehrspiel, Nico aus der Schnittabwehr und Andreas an der Platte. Doch die Bälle die sonst sicher zurück gespielt werden landeten an diesem Abend oft nicht annähernd in der nähe des Tisches. Nico hatte zwar noch in Satz zwo die Gelegenheit auf ein 1:1 aufzuschließen, nachdem er die aber nicht nutzen konnte war er im letzten Satz chancenlos. Andreas konnte hingegen nie ins Spiel finden. Nach guten Starts ins Satz zwei und drei ließ er Mader schnell aufholen und dieser ließ ab etwa 5:5 den Straubinger kaum noch Punkten.
Als dann im mittleren Paarkreuz Lukas Przybilla gegen den Kirchberger Florian Heigl im fünften Satz verlor, machte sich auf der Straubinger Bank Besorgnis breit. Lukas hatte nach gutem Start und dem Gewinn von Satz eins mit Heigls Rückhandspinn zu kämpfen. Falls er diesen doch auf die Platte returnieren konnte war dies so drucklos dass sein Gegner keine Probleme hatte mit dem nächsten Ball den Punkt zu holen. Satz zwei und drei gingen an den Kirchberger, Satz vier konnte sich Lukas nach deutlichem Rückstand mit fehlerfreiem Angriffsspiel in der Verlängerung sichern. Im fünften Satz war es wiederum Florian Heigl der das sicherere und vor allem frühzeitigere Angriffsspiel hatte und sich mit deutlichem Vorsprung den Satz sicherte. Auf dem Nebentisch spielte derweil Uli Giesinger und hier ruhten die Hoffnungen der Straubinger die Siegessträhne der Heimmannschaft zu durchbrechen. Wo bei den bisherigen Einzeln man mit Niederlagen rechnen musste war Uli's Spiel das erste das einen Punkt einfach bringen musste.
Und auch diesmal, wie auch in allen seinen bisherigen Einzeln in der Saison, gab sich der Straubinger keine Blöße und konnte Christian Pertler mit 3:0 in die Schranken weisen. Uli hatte auf das topspinnlastige Spiel des Kirchbergers meistens die bessere Antwort parat und für Pertler gab es zu oft trotz guter Eröffnung und besserer Ausgangslage für den Punktgewinn kein durchkommen. Uli konnte damit die Straubinger mit 4:3 in Führung bringen doch zuversichtliche Gesichter auf der Straubinger Bank sahen zu diesem Zeitpunkt anders aus.
Das gleichzeitig laufende Spiel Lippe gegen Hirtreiter sah nach einer verlorenen Sache für den Straubinger Akteur aus und auch Gerd Kölbl hatte extreme Schwierigkeiten in seinem darauf folgenden Spiel gegen Rainer Weber. Willi konnte gegen Herbert Hirtreiter in den ersten beiden Sätzen diesen nie gefährden. Die Punkte die dem Straubinger zufielen waren meist eher Nebenprodukte der einen oder anderen guten Angabe. Auch Willi musste, wie das erste Paarkreuz des TTC, vor allem mit seinem Abwehrspiel hadern. Die leichten Angriffsbälle des Kirchbergers konnte er nur Amateurhaft abwehren und die Blocks der schnellen landeten Grundsätzlich im Netz. Dieses änderte sich erst Mitte des dritten Satzes. Und als alle bereits das Spiel abgeschrieben hatten fand Willi auf einmal das Gefühl für Hirtreiters Spiel. In der Folge genügten ihm zwei von drei geglückten Blocks um den Kirchberger unter Druck zu setzen. Satz drei ging in der Verlängerung an den Straubinger und sein deutlich besseres Stellungsspiel und bessere Beweglichkeit im Angriff brachten den Kirchbergern einen mit sich hadernden Hirtreiter und den Straubingern den nicht mehr geglaubten Punkt zum 5:3.
Dieser Punkt war auch in Folge extrem wichtig. Gerd Kölbl konnte nämlich an diesem Abend Weber nicht bezwingen. Gutes Spiel vom Straubinger und einige spektakulär erkämpfte Bälle reichten nicht aus wenn in Kontrast dazu der Kirchberger mit extremen Topspins keine Abwehrchance zuließ. Das Spiel ging über die volle Distanz und Gerd musste immer einem Rückstand hinterher laufen. Sein Kampfeinsatz, der ihm einen Punkt brachte wurde zu oft von Weber beim nächsten Ballwechsel schnell wieder wett gemacht und da Gerds Angriffsspiel nicht den erhofften Erfolg brachte musste er immer auf die Fehler seines Gegners warten. Diesen Gefallen tat ihm der Kirchberger in Satz zwei und vier. Im letzten Satz spielte er jedoch konsequent und brachte Gerd die erste Saisonniederlage bei. Gerds Serie ging damit zu Ende, die Webers hielt hingegen noch bis zum Spiel gegen Willi an.
Nach dem ersten Durchgang stand es aus der Sicht der Gäste aus Straubing 5:4.
Dieser Vorsprung war aber nicht zu halten. Nico musste als nächstes gegen Mader antreten und man hat kaum Überraschungen erwartet. Bei bisherigen Aufeinander treffen der beiden hatte Nico kaum Chancen mit seinem Spiel Mader in Verlegenheit zu bringen. Auch diesmal startete er schlecht und ein 0:3 hätte niemanden verwundert. Aber auch er, ähnlich wie Willi zuvor, konnte sich gegen Mitte des dritten Satzes fangen und auf einmal die Angriffsbälle seines Gegners returnieren. Sehr gutes Schnittspiel tat das übrige und die Fehlerquote des Kirchbergers stieg rapide an. Satz drei und vier gingen an Nico und im folgenden sah er beim Stand von 5:1 im Abschlusssatz wie der Überraschungssieger aus. Doch er agierte zu unvorsichtig, machte das Spiel zu offen und anstatt weiter kurz und langsam zu halten, suchte er den schnellen Punktgewinn. Mader machte hingegen keine Fehler, spätestens nach dem dritten Ball hatte er Nico bereits mehrere Meter hinter die Platte gedrängt und konnte durch konzentrierten Beschuss danach Punkten. Nico gelangen nur noch zwei Punkte und das Spiel endete wie sonst auch mit einem Sieg für den Kirchberger Favoriten.
Ando musste an der Nebenplatte gegen Treml spielen, wobei sich die Straubinger für dieses Spiel was ausgerechnet hatten. Tremls problemloser Sieg gegen Nico wurde als Zufall abgetan und Andreas auf Sieg gestimmt. Nach Startschwierigkeiten im ersten, konnte er den zweiten für sich entscheiden. Doch Treml spielte unbeirrt sicher und nutze die mangelnde Beweglichkeit des Straubingers an diesem Tag. Ando wurde durch die stark in die Winkel gespielten Schnittbälle zu oft am falschen Fuß erwischt und seine Fehlerquote war deutlich höher als die seines Gegners. Am Ende konnte Treml Satz drei und vier recht sicher zu sich rüberbiegen.
Dies war der Zeitpunkt an dem der TTC an diesem Abend zum ersten Mal hinten lag. Zwar nicht unerwartet, aber nach der Doppeleuphorie des Anfangs lag der Rückstand doch als mulmiges Gefühl im Magen aller Straubinger. Uli Giesinger hatte besonders Grund nervös zu sein. Wie auch Lukas Przybilla vor ihm und Nico Wiechert gegen Mader war sein Spiel gegen Florian Heigl Vergangenheitsgeprägt. Und auch an diesem Abend konnte Uli keine erfolgreiche Verganheitsbewältigung vollführen. Heigl spielte gegen ihn wie sonst auch und wie immer konnte der Straubinger seinen Gegner nie Ernsthaft gefährden. Heigl machte aber auch nicht den Fehler seiner Teamkameraden und ließ in Satz drei nach. Er zog das Spiel durch was das Ende der nächsten Siegesserie bedeutete. Mit 3:0 schickte er den Straubinger von der Platte und brachte ihm die erste Saisonniederlage bei.
Mit einem Rückstand, und dem Wissen dass die Nächste Niederlage auf jeden Fall einen, wenn nicht gar zwei Punkte, konsten wird, starteten die letzen drei Einzel des Tages. Lukas Przybilla konnte ähnlich wie Uli Giesinger einen 3:0 Erfolg gegen Pertler erzielen. Gefährdet war er nur durch die Aufschläge seines Gegenüber die er haufenweise ins Netz oder ausspielte. Ansonsten war das Spiel nicht beeindruckend. Lukas musste kaum angreifen, konnte seinen Aufschlag fast immer durchbringen und hatte auch wenig mühe den Angriff des Kirchbergers abzuwehren. Die zwei, drei Aufschläge pro Satz die er dennoch gut returnieren konnte machten am Ende den Unterschied aus.
Gerd hatte im folgenden auch gegen Hirtreiter an diesem Tag das schlechtere Ende für sich gebucht. In Satz eins und zwei noch den Tick sicherer gespielt, ließ er im dritten Satz dem Kirchberger zu viel Freiheiten. Dieser kam immer besser in Schwung, drängte Gerd von der Platte und machte im Abschluss trotz sensationeller Ballon und Schnittabwehr von Seiten des Straubingers meist auch den Punkt. Gerd versuchte schneller den Punkt zu machen, kam jedoch selten durch und war nach zwei, drei schnellen Konterbällen meist wieder in der Defensive. Gegen Ende war Hirtreiter selbst nach 10-12 returnierten Bällen immer noch sicher genug um den 13ten zu verwandeln und verlor selbst nach gelegentlichen Fehlern nicht die Konzentration. Als Lohn konnte er in einem ansehnlichen Spiel das bessere Ende beanspruchen.
In der Zwischenzeit war Willis Spiel bereits zu Ende und man bereitete sich auf das Abschlussdoppel vor. Gerds Spiel sollte nur noch die Antwort bringen ob der Sieg noch drin wäre. Willi hatte in seinem Spiel gegen Weber nur in Satz eins Probleme. Danach spielte er sehr gut, eröffnete früh mit der Rückhand und konnte viele Bälle mit einem Vorhandspin abschließen. Das Weber mit dem Aufschlagrückschlag Probleme hatte brachte zusätzliche Sicherheit und Willi brachte dem Kirchberger im folgenden nach vier Sätzen die erste Saisonniederlage bei.
Im Abschließenden Doppel präsentierte sich das TTC Doppel der Aufgabe als gewachsen. Zwar hatte Przybilla/Lippe deutlich mehr Probleme als Katheder/Giesinger, letztendlich gewann man aber in fünf Sätzen. Die Straubinger waren nicht in der Lage ihre Gegner wie im ersten Spiel zu neutralisieren, so dass vor allem Weber mit der Rückhand sehr viele Punkte machte. Aber schlussendlich brachten bessere Aufschlag/Rückschlagkombinationen der Straubinger den ersehnten Ausgleich in einem äußerst spannenden Spiel.
Nachdem diese Woche Ruhmannsfelden gegen Landau unter die Räder gekommen ist reicht der Straubinger Ersten dieser eine, aus Kirchberg entführte, Punkt um die Position an der Tabellenspitze zu erhalten. Nächste Woche haben die TTC Jung ihr zweites Heim-Spiel gegen die DJK Leiblfing. Da muss man sich warm Anziehen. Leiblfing ist extrem schlecht in die Saison gestartet, konnten aber dieses Wochenende zurückschlagen indem sie die Favoriten der Phönix Straubing zu einer Punktteilung zwangen.
SV Kirchberg i. Wald - TTC Straubing 2. Bezirksliga Ost Herren: Paarung Nr. 139236 vom 17.10.2008, 20:00 Uhr OSR: - | 8:8 | ||||||||||||||||||||||||
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Satz 1 | Satz 2 | Satz 3 | Satz 4 | Satz 5 | Sätze | Punkte | ||||
D1-D2 | F.Mader R.Weber | A.Katheder U.Giesinger | 11:9 | 13:15 | 8:11 | 3:11 | 1:3 | 0:1 | ||
D2-D1 | H.Treml H.Hirtreiter | L.Przybilla W.Lippe | 8:11 | 11:8 | 7:11 | 9:11 | 1:3 | 0:1 | ||
D3-D3 | F.Heigl C.Pertler | N.Wiechert G.Kölbl | 9:11 | 10:12 | 9:11 | 0:3 | 0:1 | |||
1-2 | Ferdinand Mader | Andreas Katheder | 11:3 | 11:6 | 11:7 | 3:0 | 1:0 | |||
2-1 | Harald Treml | Nico Wiechert | 11:4 | 14:12 | 11:4 | 3:0 | 1:0 | |||
3-4 | Florian Heigl | Lukas Przybilla | 10:12 | 13:11 | 11:4 | 10:12 | 11:5 | 3:2 | 1:0 | |
4-3 | Christian Pertler | Ullrich Giesinger | 11:13 | 8:11 | 7:11 | 0:3 | 0:1 | |||
5-6 | Herbert Hirtreiter | Wilfried Lippe | 11:6 | 11:8 | 11:13 | 7:11 | 5:11 | 2:3 | 0:1 | |
6-5 | Rainer Weber | Gerhard Kölbl | 13:11 | 6:11 | 11:9 | 8:11 | 11:2 | 3:2 | 1:0 | |
1-1 | Ferdinand Mader | Nico Wiechert | 13:11 | 11:5 | 7:11 | 6:11 | 11:7 | 3:2 | 1:0 | |
2-2 | Harald Treml | Andreas Katheder | 11:5 | 9:11 | 11:7 | 11:5 | 3:1 | 1:0 | ||
3-3 | Florian Heigl | Ullrich Giesinger | 11:7 | 11:6 | 11:6 | 3:0 | 1:0 | |||
4-4 | Christian Pertler | Lukas Przybilla | 9:11 | 11:13 | 8:11 | 0:3 | 0:1 | |||
5-5 | Herbert Hirtreiter | Gerhard Kölbl | 9:11 | 9:11 | 11:8 | 11:7 | 11:8 | 3:2 | 1:0 | |
6-6 | Rainer Weber | Wilfried Lippe | 11:6 | 6:11 | 8:11 | 5:11 | 1:3 | 0:1 | ||
D1-D1 | F.Mader R.Weber | L.Przybilla W.Lippe | 11:8 | 8:11 | 11:9 | 7:11 | 6:11 | 2:3 | 0:1 | |
31:33 | 8:8 |
In der Mannschaft steckt einiges an Potential - nicht nur an der Platte!