Straubing - Warschau - Pisz (Masurische Seenplatte) - Straubing
Donnerstag, 30. Juli 2009, 19:30 Uhr Ortszeit: eine Gruppe reise- und abenteuerlustiger Straubinger Tischtennisspieler startet eine Expedition zur Masurischen Seenplatte. Mit an Bord: der Vereinsgeistliche Willi, Reiseleiter James, "Hackl-Gerd", Dolmetscher Lukas samt Onkel Norbert und Cousin Adam, und natürlich "il Presidente" Flo.
Nach kleineren Startschwierigkeiten (Navi funktionierte nicht - wir drehten also um, um ein anderes Navi zu holen, was das ursrünglich nicht funktionierende Navi dazu animierte nun doch zu funktionieren, und so hatten wir zwei Navis dabei) ging's zügig Richtung deutsch-polnische Grenze bei Görlitz. Ohne irgendwelche Grenzkontrollen ließ man uns auf polnisches Terrain (ein schwerer Fehler?!? ;-) ) und wir machten Bekanntschaft mit den polnischen Schnellstraßen: schnurgerade, weitestgehend nur einspurig, durch zahlreiche Ortschaften hindurchführend, mit Zebrastreifen und Ampeln versehen... Wir machten zudem die Erfahrung dass auch an polnischen Tankstellen die LKW-Zapfsäulen nur für LKWs geeignet sind. Trotzdem kamen wir irgendwie nach Warschau (wie genau weiß ich nicht weil ich die meiste Zeit meine Augenlider von innen betrachtete - ich vermute mal nachdem das die einfachste Methode ist haben wir mal eben den Raum gekrümmt um am schnellsten von A nach B zu kommen).
In Warschau besichtigten wir zunächst den Wilanów-Palast (gern als polnisches Versailles bezeichent) am westlichen Ufer der Weichsel mit seiner Parkanlage samt Orangerie und der Kirche St. Anna.
Von Hunger begleitet ging's weiter in das Zentrum der polnischen Hauptstadt, und am Fuße des Kulturpalasts (ein Wahrzeichen der Stadt und höchstes Gebäude Polens - im Volksmund gern "Stalinstachel" genannt) nahmen wir im "Hotel zum goldenen M" unser erstes "typisch polnisches" Essen zu uns.
Frisch gestärkt ging es weiter zu den Sehenswürdigkeiten Warschaus, unter anderem dem Denkmal für den Warschauer Aufstand, die Barbakane der Warschauer Verteidigungsanlage und die Warschauer Altstadt mit Marktplatz und Königsschloss.
Nach gut fünf Stunden Aufenthalt (und der Erkenntnis, dass drei Mal rechts abbiegen so viel wie einmal links abbiegen ist) setzten wir unsere Fahrt fort und lernten nun die Straßen Straubings zu schätzen... Am frühen Abend kamen wir dann an unserem Reiseziel Pisz (früher dt. Johannisburg), eine Kleinstadt mit kanpp 20.000 Einwohnern, die das "Tor zur Masurischen Seenplatte" bildet. Wir bezogen unser Quartier in der Pension "Pod Wierzbami" und ruhten uns erst einmal von der doch anstrengenden Fahrt (gut 1200 Kilometer nach 14 Stunden reiner Fahrzeit) aus.
Am Morgen des nächsten Tages fuhren wir nach dem Frühstückzum Roschsee (Jezioro Roś, auch Warschausee), der zur Masurischen Seenplatte - einer eiszeitlichen Moränenlandschaft mit über 2700 Seen - gehört und über den sechs Kilometer langen Johannisburger Kanal mit dem größten See, dem Spirdingsee (Śniardwy) verbunden ist.
Am Nachmittag stand dann ein Freundschaftsspiel (beobachtet von Presse und zahlreichen Zuschauern gegen den örtlichen Tischtennisclub MUKS „Piłeczka” Pisz statt - unsere Gastgeber waren uns überlegen und gewannen in der Gesamtwertung mit 15:9. Nach dem Spielfand ein geelliges Grillfest im Wald statt, bei dem Lukas als Übersetzer vom polnischen ins polnische glänzte, uns aber sonst immer wieder bei den Verständigungsproblemen mit unseren polnischen Gastgebern behilflich war.
Unser "Fremdenführer" Michael Przybilla fuhr mit uns am Sonntag nach Mikołajki (Nikolaiken), wo wir nach dem Mittagessen auf dem herumschipperten und die Seele in der Sonne baumeln ließen.
Vor dem Abendessen machten wir noch einen Abstecher in das Masurische Paradies "Galindia Marzurzki Eden" im alten Siedlungsgebiet des slawischen Stammes der Galinder, wo man in eine ganz andere Welt eintaucht und die zahlreichen geschnitzten Skulpturen eine große Faszination ausüben.
Am Montag nach dem Frühstück hieß es schon wieder Abschied zu nehmen, und unterbrochen von nur kürzeren Pausen zum Zwecke der Nahrungsaufnahme erreichten wir kurz nach Mitternacht wieder das heimatliche Straubing.
Weitere Fotos sind in der Galerie online...
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön besonders an Michael Przybilla, den Organisator unserer Reise, sowie an unsere Gastgeber in Pisz - wir hoffen auf einen baldigen Gegenbesuch und kommen (wenn wir dürfen) gerne wieder.
Kann mich Gerd nur anschließen - das \"Spontanorgani sationstalent\" unserer Gastgeber war echt eine Schau. Und sie haben sich mächtig ins Zeug gelegt dass alles perfekt ist für uns... vielen herzlichen Dank nochmal dafür.
Die Fahrt war ein bisserl anstrengend (für die Fahrer sicher noch mehr ;)), aber allein die berühmte Gerd-Statue zu sehen hat das mehr als ausgeglichen. :grin
Ansonsten waren uns die Pisz-er deutlich überlegen (Gesamtergebnis irgendwas um die 7:15 :? )