Obwohl mir die Geschehnisse des Ausflugs nach Bremen aufgrund Schlafmangels wie ein Traum vorkommen will ich doch einige Worte dazu niederschreiben bevor sie meiner Erinnerung entfliehen.
Los ging es für mich am Freitag, 28.04 kurz vor Mitternacht. Die letzten Minuten verbrachte ich im Stress da ich den Photoapparat vergessen hatte. Kurzerhand leitete ich Rainer, der mich abholen sollte, zu meinem Elternhaus um und versuchte selber gleichzeitig Autozufahren, mich Umzuziehen, Proviant zu packen, Zähneputzen, Photoapparat zu suchen (Offensichtlich hat die Reihenfolge in Wirklichkeit Sinn ergeben sonst würd ich den Artikel hier nicht schreiben). Natürlich, wie das immer der Fall ist, zeigte der Photoapparat beim obligatorischem Testbild der Zimmerdecke Energiemangel an, was zur Folge hatte das Rainer kurz warten musste während ich noch übrige Batterien auftrieb Meine Eltern kamen dieses Wochenende wohl ohne Fernbedienung aus.
Wie verabredet kamen wir dann punkt 10 nach 12 Uhr an der Halle an und konnten den Rest der Baggage einladen. Da Rainer für die Fahrt einen Minibus geliehen hat fanden auch alle ausreichend Platz im Kofferraum. Nach kurzem, aber emotionsgeladenem Abschied, konnte die Fahrt losgehen. Wurde auch Zeit da der letzte Fahrgast den es noch Abzuholen galt, bestimmt schon auf uns wartete.
Wir schafften es, und waren dank Rainers "Spritsparender" fahrweise bereits 7,83 min. später in Wörth wo Karl zustieg. Dank Jetlag war dieser natürlich krantig und unausgeschlafen! Ach, was sag ich, dank Jetlag dachte er es ist erst Nachmittag US Amerikanischer Zeit und hielt mich vom Schlafen ab! Rainer half mir da aus der Patche und beanspruchte dank vollkommener Orientierungslosigkeit ab Regensburg Karls Dienste als Navigator.
Ich konnte also kurz blinzeln schlafen. Womit wir einen Augenblick später in der Nähe von Wien Würzburg Rast machten. Karl hatte aufgepasst und Rainer daran gehindert nur ihm bekannte Abkürzungen zu fahren. Danach werden die Dinge etwas verschwommen, ich weiss nur noch dass ich kurz zum Fahrersitz schielte und Karl war am Steuer. Muss sich wohl mit Rainer abgewechselt haben. Es erübrigt sich zu sagen dass es nun an Rainer lag Karl am befahren von unbekannten Abkürzungen zu hindern. Wie dem auch sei, ein paar Augenblicke später waren wir tatsächlich in Bremen und die über der Hansestadt aufgehende Sonne Regen belebte unsere Geister weckte mich auf.
Da wir etwas früh dran waren, sahen wir (Karl,Rainer, Thomas und ich) uns den Bremer Hauptbahnhof und die Toiletten des gegenüberliegenden 5* Hotels an. Alex, Benny, Andi und Markus waren unterdessen beim Burger King fressen. Um 9 Uhr war dann auch die Halle für die Besucher geöffnet und wir konnten unsere Plätze einnehmen.
Wir kämpften uns sogleich durch die Menschenmenge um unsere Plätze zu erreichen (nebenbei verkaufte man uns 2 Kühlschränke und 1 Bagger von Liebherr welcher von der Sparkasse finanziert und günstigst von ARAG versichert worden ist). Beim betreten der Halle waren wir natürlich überwältigt, man stelle sich dieses riesiege Gebäude vor, mit seinen 10000 + Sitzplätzen und in der Mitte stehen ganz verloren 2 Platten. Die Veranstalter erkannten dieses Dilemma und sorgten dafür das die Tische für alle leicht erkennbar blau leuchteten.
Auch unser Glück bei der Platzzuteilung drohte uns zu Überwältigen. Jemand hatte unsere Plätze in der Ecke abgestellt und all unsere Versuche sie umzustellen brachten nichts (Dieser jemand hat sie zu allem Überfluss auch noch mit dem Boden verschraubt). So viel machte es am Ende doch nicht aus. Von den Plätzen hatten wir gute Sicht auf die Platten und abgesehen vom Herren Viertelfinale Deutschland-Weissrussland war die Halle nur gut ein Viertel voll so dass Plätze da waren. (Die Photos in der Gallerie sind von übrigens von unserem Platz aus gemacht. Jedoch war da Zoom im Spiel). Auch konnte man die Platzierungsspiele in den Nebenhallen anschauen, da war man dann auch bis auf 2m am Geschehen.
Vom eigentlichen Spielverlauf will ich hier nicht viel Schreiben. In Erinnerung geblieben ist mir wohl noch das Damen Halbfinale Japan-HongKong. Zu dem Zeitpunkt dachte ich die Aktueoere Spielerinnen würden doch einige recht Glanzvolle Ballwechsel spielen und selbst die Herrenmannschaften würden sich schwer tun dieses zu überbieten. Wie ich mich doch irrte. Ohne zu übertreiben behaupte ich mal die Herren waren in der Lage den Ball doppelt so schnell zu spielen, wobei dann noch Gegenziehen auf Topspin Gang und Gäbe war.
Die deutsche Mannschaft gewann natürlich, wobei das nicht anders zu Erwarten war wenn 10.000 Menschen bei jedem Punkt sich die Lungen rausbrüllen. Der Druck dem die Spieler da unten an der Platte ausgesetzt sind muss gewaltig sein. Auf der anderen Platte lief zeitgleich das Spiel Frankreich-China und Frankreich zog gewaltig Profit daraus. Als es dann klar wurde dass Deutschland weiter war fingen alle an die Franzosen anzufeuern. Historisch hier das Spiel von Patrick Chila gegen Wang Liqin. Man dachte wirklich die Halle stürtzt ein und Chila spielte überragend. Am Ende verlor er jedoch in der Verlängerung des fünften Satztes (Da für Liqin teilweise nur verhaltenes Klatchen aufgeboten wurde, hatte man dann doch Mitleid mit ihm und so geht der Sieg an ihn vollkommen in Ordnung)
Gegen 17 oder 18 Uhr gingen wir dann aus der Halle und machten uns auf den Rückweg zum Auto. Rainer ist uns schon Voraus wobei er stätig seinen Spruch murmelte ("Gebt mir 15 min Schlaf und ich bin den ganzen Tag munter"). Kann sein dass wir ihm nur 14.30 Minuten gaben. Munter sah er bei unserem Wiedersehen jedenfalls nicht aus. Wir verständigten uns sodann gleich auf die Aufteilung in Fahrer und Navigator. Nachdem wir Rainers Augenlieder zurückgeklappt hatten und seine Pupillen in verschiedene Richtungen schielten, benannten wir ihn zum Fahrer. Die restlichen drei machten sich über die Landkarte her um aus dem Kaff rauszukommen. Wir schafften es jedenfalls unverletzt. Allerdings wurde angemerkt dass wir beim Rückweg in die falsche Richtung fuhren und so, nach den normalen Gesetzen in Hamburg ankommen müssten (oder auf Sylt). Da aber alle Wege nach Rom führen, und Rom irgendwo hinter München liegt, kamen wir trotz der Fahrt nach Norden nach kurzer Zeit am Autobahnkreuz Bremen Süd an. Es fehlte die Videokamera, bis zum heutigen Tag würd ich gern wissen wie das passiert ist.
Jedenfalls wars das fürs erste. Nach weiteren 8 stunden kamen wir glücklich und unbeschadet in Straubing an. Bilanz dieses Ausflugs? Alex hat seinen Noppen aussen Belag weggeschmissen. Muss sich wohl was abgeschaut haben.
jaja wenn man sowas gesehen hat will man niewieder mit noppen spielen xD