Nachdem wir alle wieder (mehr oder weniger trocken) daheim sind, hier ein kurzer Bericht von unserer Kanutour:
Um kurz nach acht Uhr fuhren wir mit dem Auto nach Nittenau; als wir dort ankamen war es viertel nach neun, wir nahmen unsere Ausrüstung in Empfang, packten unsere wasserdichten Packsäcke, erhielten eine Einweisung in die Künste des Paddelns und eine Wegbeschreibung, und dann ließen wir auch schon unsere Boote zu Wasser; das Einsteigen bedeutete das erste Hindernis, aber es kenterte niemand...
Ein paar Paddelschläge und mitgenommene Steine später lernten wir die Boote einigermaßen zu lenken, und es ging begünstigt von der Strömung recht zügig voran.
Ab und zu tröpfelte es etwas, sonst aber war das Wetter wie geschaffen für unseren Ausflug.
Nach einiger Zeit galt es ein Wehr zu umtragen, bevor wir unsere Fahrt fortsetzen konnten.
Pünktlich um zwöf Uhr tauchte dann Marienthal auf der linken Seite auf, und bei allen Teilnehmern waren schnell die schon müder werdenden Arme vergessen, winkte doch hier das Mittagessen in einem der schönsten Biergärten in der Umgebung. Wir landeten an, verstauten unsere Paddel und Schwimmwesten und dann stand der wohlverdienten Mittagspause nichts mehr im Weg: Schnitzel, Rahmbraten und andere Spezialitäten, sowie Köstlichkeiten zur Nachspeise und natürlich literweise Getränke fanden reißenden Absatz. Frisch gestärkt und ausgeruht ging es nach gut eineinhalb Stunden Rast weiter.
Nun setzte sich der Übermut durch, und es gab eine Dusche mithilfe der Paddel für alle Teilnehmer; bei Patrick, Benni und Yurij ließ die Konzentration nach, und anstatt auf den Fluss zu schauen spähten sie nach dem nächsten geeigneten Opfer aus, welches sie duschen wollten - und so sah keiner von ihnen die Steine in der Flussmitte, das Boot steuerte direkt darauf zu, und ehe sie wussten was los war hatten sie auch schon die ersten 180° einer Eskimorolle vollzogen - sehr zur Belustigung der anderen Teilnehmer. Wir suchten nach einer flachen Stelle am Ufer zum Anlanden, damit sich unsere Helden trockenlegen und die Klamotten wechseln konnten, und nach kurzem Aufenthalt ging es mit ungebrochenem Elan weiter.
Vorbei an malerischen Dörfern mit ihren Kirchturmspitzen ging es, und nach ein paar Stromschnellen gelangten wir in den Abschnitt, in welchem kaum mehr Strömung herrschte. Das bedeutete, dass die eigene Muskelkraft nun umso mehr gefordert war, was wiederum zur Folge hatte, dass die Versuche, die Leinen anderer Boote zu schnappen, nachließen und sich mehr auf das eigene Weiterkommen konzentriert wurde. In ruhiger Fahrt glitten die Boote dahin, vorbei an einigen umgestürzten Bäumen, die der Sturm am Freitag entwurzelt hatte; die einzelnen Kanuteams waren nun gut aufeinander eingespielt, und jeder wusste seine Aufgabe in seinem Boot.
Nach insgesamt rund 20 Kilometern tauchte kurz vor vier Uhr unser Ziel Ramspau auf der linken Flusseite auf, und nachdem wir unsere Boote gereinigt hatten konnten wir uns etwas von den zurückliegenden Strapazen erholen, bevor uns der Bus aufsammelte und wieder zurück nach Nittenau brachte.
Dieser Ausflug ist nach den mir vorliegenden Rückmeldungen auf breite Gegenliebe gestoßen, und so kann ich jedem solch eine Tour nur empfehlen. Neben dem Teamgeist fördert man auch die Kondition, und ist zudem in einem schönen Stück Bayerns unterwegs. Daher unser persönliches Fazit: gerne wieder!